Herausragende Leistungen verdienen ein besonderes Ambiente. So wurde der zweite Camillo Award als Auszeichnung für außerordentlich verdiente Sanitäter:innen diesmal im Dachfoyer des Parlaments in der Hofburg verliehen. Unter dem Ehrenschutz von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zeichnete der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at) und seine Kooperationspartner haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichsten Einsatzbereichen aus, die sich besonders für die qualitative Weiterentwicklung im Rettungsdienst engagieren.
In seinen einleitenden Worten dankte der Nationalratspräsident den Sanitäterinnen und Sanitätern für ihren Einsatz und stellte den Abend auch in den Kontext des Jahres des Ehrenamts. Dabei geht es insgesamt darum, das Bewusstsein für Engagement und Menschen zu schaffen, die mehr als der Durchschnitt leisten und deren Tätigkeit für die Gesellschaft im besonderen Maß von Bedeutung ist. Das verleiht dem Camillo Award eine außerordentliche Relevanz.
Clemens Kaltenberger, Vizepräsident des BVRD.at und Initiator des Awards strich die Bedeutung des Rettungsdienstes heraus, indem er nicht nur die Schicksale der Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch ihrer Angehörigen einwarf und erläuterte, was es für die Sanitäter:innen und auch deren Angehörige bedeute, Tag und Nacht „am Puls der Gesellschaft“ zu arbeiten. Mit dem Award soll vor allem für die Thematik der Qualität im Rettungswesen ein Bewusstsein geschaffen werden.
Vergeben wurde der Preis in 10 Kategorien, mit jeweils einem Haupt- und einem Anerkennungspreis. Über die Preisträger entschied die 17-köpfige Jury, die von je einem:r Entsandten der Kooperationspartner, Vertreter:innen anerkannter österreichischer Rettungsorganisationen und einem Mitglied des Vorstands des BVRD.at besetzt war. Zusätzlich wurde in diesem Jahr auch erstmals ein Preis für das Lebenswerk verliehen. Der Präsident des BVRD.at, Erwin Feichtelbauer hielt die Laudatio auf den langjährigen Advokaten für die Weiterentwicklung im österreichischen Rettungsdienst, Christoph Redelsteiner. Das Publikum feierte ihn mit Standing Ovations. In seinen Dankesworten betonte Redelsteiner wie wichtig es ist, sich selbst und die Systeme ständig zu hinterfragen. Im Sinne einer patientengerechten, zeitgemäßen Versorgung, die Notfallmedizin und psychosoziale Aspekte umfasst, müsse man über bestehende Grenzen hinausdenken.
© Parlamentsdirektion / Thomas Topf: Die Gewinner:innen des Camillo Award 2021 mit den Paten und Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka
Die Verleihung der Camillo Awards eröffnete einmal mehr den Rahmen für einen bewegten und bewegenden Austausch über die vielfältigen Herausforderungen eines modernen, patientenorientierten Rettungswesens und brachte die Menschen zusammen, die in ihrem Wirkungsbereich als Sanitäter:innen wahrlich Großes bewegen.
Du möchtest die Gewinner:innen näher kennenlernen und wissen, was ihnen wichtig ist? Hier sind die 19 Persönlichkeiten im Profil.
Den heuer erstmalig verliehenen Preis für das Lebenswerk erhielt der aus Sonntaberg im Bezirk Amstetten stammende Christoph Redelsteiner. Er ist einer der Gründungsväter des Vorgängervereins des BVRD.at und hat damit die Möglichkeit von zertifizierten, international anerkannten Kursformaten nach Österreich geholt.
Seine rettungsdienstliche Laufbahn begann er 1984 als Zivildiener beim Samariterbund St. Pölten, seine hochschulische Karriere mit dem Studium der sozialen Arbeit. Es folgten ein Paramedic Studium den USA, wo er als Flight Paramedic tätig war. Nach Europa zurückgekehrt, war er bis 1995 Rettungsassistent in Rottweil und anschließend bis 2009 beim Roten Kreuz Wien. Seit 2010 ist er Professor an der FH St. Pölten sowie Studiengangsleiter des Masterstudiums soziale Arbeit. Außerdem unterrichtet er seit 2003 an der Universität Krems im Studiengang Rettungsdienstmanagement.
Christoph Redelsteiner treibt die Idee der präklinischen Weiterentwicklung und der Verbesserung der Ausbildung von Sanitäter:innen seit Jahren voran und ist nach wie vor im Rettungsdienst und als Notfallsanitäter in verschiedenen Organisationen aktiv. Er ist Lehrsanitäter, unterrichtet in Kursformaten des BVRD.at und ist auch als First Responder allzeit einsatzbereit.