Wir sammeln Forschungsfragen, die wir für wichtig erachten
Wir geben wissenschaftlichen Erkenntnissen im präklinischen Bereich in Österreich eine Kommunikationsplattform
Wenn Du dich als Studierende:r oder Forscher:in diesen oder anderen Fragen widmen möchtest, unterstützen wir sehr gerne mit unseren Netzwerk und können (bei Leuten in Ausbildung mit der Zustimmung der jeweiligen Bildungseinrichtung) dich sowohl inhaltlich als auch wissenschaftlich begleiten und betreuen. Bei Interesse freuen wir uns über die Kontaktaufnahme unter office@bvrd.at.
Empfehlungen:
Quelle: Risikomanagement im Tiroler Rettungsdienst: Die Rezertifizierung der Herz-Lungenwiederbelebung einschließlich halbautomatischen Defibrillation nach § 51 SanG als ein Instrument der Risikominimierung. Masterarbeit von Walter Strigl, MSc., fhg Tirol, 2019. (Link zur Arbeit)
Zwei von drei Sanitäter:innen waschen ihre Uniform zu Hause.
Angaben in Prozent
Quelle: Umfrage des BVRD.at (n=202) | Zum Blog Artikel
Risikomanagement ist bei sogenannten Hochrisikoorganisationen (High Reliability Organizations) wie der präklinischen Notfallmedizin besonders wichtig, da schlagende Risiken bzw. Fehler überdurchschnittlich hohe Auswirkungen haben. Im Vergleich zur Luftfahrt oder Kernkraft spielt Risikomanagement, auch aufgrund mangelnder gesetzlicher Vorschriften, aktuell in Österreich kaum eine Rolle.
Insbesondere die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Luftfahrt können einen wertvollen Input liefern. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Risikomanagement und Qualitätsmanagement nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Beide Methoden spielen aktuell, mit wenigen Ausnahmen, eine geringe Rolle in der Präklinik. Derzeit gibt es keine ausgereifte Fehlerkultur bzw. Sicherheitskultur im Rettungswesen und es kann aktuell kein einheitliches Versorgungs- und Qualitätsniveau in der Präklinik sichergestellt werden.
Als größte Herausforderung in Bezug auf die Patientensicherheit wird die fehlende Professionalität des bodengebundenen Rettungswesens angesehen. Als Maßnahme zur Risikominimierung empfiehlt sich insbesondere der differenzierte Einsatz von Sanitäterinnen und Sanitätern, eine Verbesserung der Aus-und Fortbildung gemäß internationalen Standards, sowie eine gesetzliche Verpflichtung zur Einführung und Zertifizierung der Rettungsdienste nach einer international gültigen Norm in den Bereichen Risiko-und Qualitätsmanagement.
Zukünftig bedarf es im österreichischen Rettungswesen eines umfassenden Paradigmenwechsels um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen, die der Patientensicherheit gerecht wird.
Quelle: Risikomanagement in der österreichischen präklinischen Notfallmedizin unter Berücksichtigung der Patientensicherheit. Masterarbeit von Bernhard Schranz, BA, FH Steyr, 2018. Link zur Arbeit
Nach dem Schulnotenprinzip bewerten Sanitäter:innen die Qualität der Ausbildung zum Thema Hygiene mit einem schlechten Befriedigend (3,7). Fast jede:r vierte Befragte hält sie für unzureichend.
Weit über die Hälfte der Sanitäter:innen haben kein praktisches Training im Umgang mit Hygieneschutzsets.
Angaben in Prozent
Sehr sicher und sicher im Umgang mit infektiösen Patientinnen und Patienten fühlen sich 45% der Befragten, immerhin knapp 10% geben an, sehr unsicher zu sein.
Quelle: Umfrage des BVRD.at (ne=136) | Zum Blog Artikel
Welche Kompetenzen brauchen Rettungssanitäter:innen und Notfallsanitäter:innen? Mit dieser Frage hat sich Andreas Schober im Rahmen seiner Dissertation in einem umfassenden wissenschaftlichen Prozess auseinandergesetzt. Auf über 700 Seiten gibt er tiefe Einblicke und eine Analyse des Rettungsdienstes in Österreich und arbeitet das heraus, worauf es beim eingesetzten Personal wirklich ankommt.